Kleingärtnerverein Zur Hansekogge e.V. 1968
Kleingärtnerverein Zur Hansekogge e.V. 1968 

Die Bremer Hansekogge - unser Namensgeber

Am Rablinghauser Groden (Bild: BeMy)

Die Sechziger Jahre: die deutsche Wirtschaft boomt – und mit dem Wirtschaftszuwachs „brummt“ es auch in den Bremer Häfen. Die Hafenkapazitäten  müssen erweitert werden. Um den reibungslosen und zügigen Umschlag zu gewährleisten, wird vor dem Europahafen der Ausbau eines dringend benötigten Wendebeckens in Angriff genommen. 

Aus diesem Grunde wird in der Höhe des Rablinghauser Grodens die Weser in Richtung Europahafen ausgebaggert. Am 8. Oktober 1962 stößt bei den Arbeiten der französische Saugbagger „Arlesienne“ im Weserschlick auf ein Hindernis: „Irgendetwas aus Holz“, wie dem die Baggerarbeiten betreuenden Bauingenieur Hans-Werner Jürgensen, Angestellter des Hafenbauamtes, von den Arbeitern zugetragen wird.

 

Die Baggerarbeiten dulden keinen Aufschub, keine Pause! Hans-Werner Jürgensen fährt zur Baustelle und nimmt das Hindernis in Augenschein – im ersten Moment ist nicht zu erkennen, um was genau es sich handelt, worauf der Saugbagger gestoßen ist. Man beschließt, dass der Saugbagger erst einmal eine Pause einlegt. Durch die Baggerarbeiten haben sich die Strömungsverhältnisse geändert und bei ablaufendem Wasser tauchen die Umrisse eines Schiffwracks auf.

Hans-Werner Jürgensen nimmt Kontakt mit seinem Chef auf, der ihm wiederum beauftragt, sich mit dem Focke-Museum in Verbindung zusetzten – und wenn sich innerhalb einer Stunde keiner vom Museum an der Wrackfundstelle zeige, dann werde weitergebaggert!

 

Vom Focke-Museum ist jedoch niemand erreichbar, der helfen könnte. Man sei auf einem Betriebsausflug! Aber dann gelingt es Jürgensen, Kunsthistoriker Siegfried Fliedner, dem im Focke-Museum für die Abteilung Schifffahrt Zuständigen, ans Telefon zu bekommen. Siegfried Fliedner macht sich sofort auf den Weg zur Fundstelle.

Und erkennt sofort: hier muss etwas Einzigartiges liegen – und für ihn steht fest, dass es sich nicht nur um einen alten Torfkahn handeln kann! Und da die Frist, die Jürgensens zur Kontaktaufnahme mit dem Verantwortlichen des Focke-Museums weit überschritten ist, bittet er Fliedner, sich mit seinem Chef in Verbindung zu setzen. Und Fliedners Argumente überzeugen: die Baggerarbeiten werden vom Hafenamtsdirektor Wiegmann vorerst an dieser Stelle eingestellt und die Absicherung des Wracks und dessen Bergung kann beginnen.

Bilder von der Bergungsstelle: mit freundlicher Genehmigung "Kulturhaus Pusdorf e. V., Zentrum für Stadtteilkultur und -geschichte"

Die Kogge konnte nicht als Ganzes gehoben werden – sondern wurde in Einzelteilen geborgen. Drei Jahre dauerte die Bergung. Im ersten Schritt holte ein Helmtaucher einzelne Planken aus der Weser, die in einem Wasserbecken Hafenschuppen gelagert wurden. Die restlichen Teile wurden 1965 mittels Einsatz des Taucherglockenschiffes „Carl Straat“ geborgen. Die Forscher des Focke-Museums untersuchten ein Gebiet von zirka 1.400 Quadratmetern  und es wurden mehr als 2000 Einzelteile gefunden.

Zuerst war geplant, dass die Kogge in einer Halle am Neustädter Hafen wiederaufgebaut werden sollte. Jedoch wurde anders entschieden: seine Heimat fand die Bremer Hansekogge im Bremerhavener Schifffahrtsmuseum und wurde dort zum zentralen Forschungsobjekt. Neue spezielle Konservierungsmethoden wurden entwickelt: das Wrack „tauchte“ für 19 Jahre in einer “überdimensionalen Badewanne“ in einer Polyethylenglykol-Lösung, die ein Schrumpfen der Holzteile verhindert. 1999 „tauchte“ die Kogge wieder dauerhaft aus ihrer „Badewanne“ auf - die Konservierung hatte Erfolg!

 

Dankeschön:

 

.... ans Focke-Museum - Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte: Sie haben mir mit Infos sehr geholfen! Auch wenn's schon ein wenig her ist: mein "Bericht" erscheint noch pünktlich zu unserem Gartenjubiläum! 

 

..... ans Kulturhaus Pusdorf e.V., Zentrum für Stadtteilkultur und -geschichte: Sie haben mir viele Einzelinformationen gegeben - und mir erlaubt, die beiden Bilder aus Ihrem Archiv zu veröffentlichen!

 

... der neue Heimathafen der Bremer Hansekogge - das Deutsche Schifffahrtsmuseum - hatte leider nicht auf meine E-Mail- und telefonischen Anfragen reagiert. Nehme mal an, dass man dort in Arbeit "untergeht" ... Ein Besuch dort lohnt sich in jedem Falle! Und auf deren Page ist ein ausführlicher Bericht und Bilder über die Hansekogge!

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