Kleingärtnerverein Zur Hansekogge e.V. 1968
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Dem Himmel ganz nah – inmitten der Stadt ein Ort der paradiesischen Ruhe: der Bibelgarten am Sankt Petri Dom

Als Adam und Eva bemerkten, dass sie nackt waren, bedeckten sie ihre Scham mit Feigenblättern ( 1. Mose 3,7) – und schufen sich damit ihre erste Kleidung. Und sie verließen das Paradies und wussten: das Überleben wird hart! Die Äcker tragen Dornen und Disteln – und im Schweiße ihres Angesichts müssen sie ihr Getreide ernten und ihr Brot zubereiten (1. Mose 3).

 

Nach der Sintflut lässt Noah eine Taube fliegen, sie kommt mit einem Ölblatt zurück (1. Mose 6 bis 9). Noah folgert, dass Land aus den Fluten ragt, und sieht dies als Zeichen Gottes, dass dieser Frieden mit den Überlebenden der großen Flut geschlossen hat. Somit wurde die Taube mit dem Ölzweig das Friedenszeichen schlechthin.

 

Beispiele, wie die Beschreibung von Pflanzen bis heute hin ihre sprichwörtliche Bedeutung und Wirkung behalten haben.

Unsere heutige Wanderung führt uns in den Bibelgarten im ehemaligen Kreuzgang an der Südseite den St. Petri Domes. In der Bibel werden zirka 120 Pflanzen erwähnt – und um die 60 Pflanzen werden hier gehegt und gepflegt – Pflanzen, die namentlich in der Bibel genannt sind oder deren heilende oder wohltuende Wirkung bereits Nonnen und Mönchen bekannt war und deshalb in den traditionellen Klostergärten angebaut wurden.   

Eine kleine Broschüre (sie liegt am Eingang aus) informiert über die im Bibelgarten wachsenden Pflanzen – und beschreibt ihren Bezug zur Bibel. So werden auch die (zumindest mir) unbekannten Pflanzen wie Kronenwindröschen (die „Lilien des Feldes“) und der Taumellolch (giftige Körnerpflanze, deren Körner denen von Weizen ähnelt) aufgeführt.  Eine Bibel ist am Eingang ausgelegt, in ihr können die genannten Stellen nachgeschlagen werden. Eine kleine Auswahl der Pflanzen ist hier in den Bildern festgehalten.

Der Bibelgarten wurde 1998 angelegt und wird von den Bibelgärtnern betreut. Er ist ein Ort der Ruhe – ganz leise und gedämpft dringen Straßenbahngeräusche bis hierhin vor: der Lärm der Stadt scheint weit weg zu sein. Und ab und zu kann man dem Zwitschern der Vögel lauschen, die im Garten nach Leckerbissen suchen.

Amsel im Feigenbaum [Bild: BeMy]

Der St. Petri Dom war im Mittelalter eine wichtige Station auf dem Jacobsweg nach Santiago de Compostella. Wer es sich als Pilger leisten konnte, ging an der Schlachte an Bord eines Handelsschiffes mit Ziel Bordeaux – und hatte damit zumindest einen Teil der Reise etwas bequemer zurücklegen können. Aber von Bordeaux aus ist es immer noch ein weiter, mühsamer und gefahrvoller Weg nach Santiago!

Von der Jacobusstatue im Innenhof des Bibelgartens kann sich der Pilger auf den Weg machen: entweder die weite Strecke nach Santiago, oder eine kurze Wallfahrt zum Jacobikirchhof, wo früher einmal die St. Jakobi Kirche stand. Nach der Reformation verfiel die Kirche und ihre Reste wurden im Krieg Ziel schwerer Bombenabwürfe. 1960 wichen die Ruinen einem Parkplatz… Pilgert man weiter zu St. Martini, trifft man dort an der Ostseite der Kirche einen guten Bekannten – nämlich die Statue des Heiligen Jacobus, der gleichen, wie sie auch im Bibelgarten steht.

Eine Pilgerreise hat einiges mit dem Gärtnern gemeinsam. Auf der Reise ist der Pilger oft in seinem Gedanken bei sich und bei Gott und der Welt. Beim Unkrautjäten lässt der Gärtner auch oftmals seine Gedanken schweifen, und vertieft sich in seine Arbeit - und geht manchal völlig in ihr auf! Und während dem Pilger alsbald die Füße und Beine schmerzen, spürt der Gärtner von der gebückten Haltung seinen Rücken …

Alle Bilder auf dieser Seite: Jenifer M. und BeMy (01.08.2016)

 

 

[veröffentlicht: 01.08.2016]

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